Gutenberg / WordPress 5.0 ist verfügbar. Wann ist das Update ratsam?
Gutenberg ist seit dem 6. Dezember verfügbar, wurde mit dem Release WordPress 5.0 ausgerollt.
Die meisten Webseiten sind so konfiguriert, dass das Update NICHT automatisch ausgeführt wurde und somit hat sich bei den meisten Installationen erstmal nichts getan. So weit so gut.
Doch wann ist es an der Zeit, das Update manuell auszulösen? Gute Frage. Es gibt viele Berichte darüber, dass die Entwickler von Plugins und Themes noch nicht kompatibel sind mit Gutenberg. Das liegt zum einen daran, dass Gutenberg quasi bis unmittelbar vor Veröffentlichung weiter entwickelt wurde – es gab also keinen finalen Status, an dem sich die Entwickler anderer Komponenten hätten orientieren und ihre Codierung hätten nachziehen können. Alles verlief „on the fly“ – womit diese Aussagen absolut nachvollziehbar sind.
Zudem wird gemunkelt, dass WordPress 5.0 bzw. Gutenberg noch nicht wirklich stabil läuft. Sicher zu überprüfen ist das nur durch ausführliches Testen am einzelnen Projekt. Denn nahezu jede Website basiert auf unterschiedlichen Gegebenheiten. Beginnend beim Theme, über den integrierten Pagebuilder, die verwendeten Plugins – und das Zusammenspiel all dieser Komponenten ist kaum identisch innerhalb der einzelnen Projekte.
Häufig wird empfohlen, das Update bis auf weiteres auszusetzen und zu warten, bis die Version 5 stabil läuft. Die einen gehen von zwei bis drei Wochen Wartezeit aus, andere planen das Update für Ende Januar ein… Zu berücksichtigen ist jedoch meiner Meinung nach die Gesamtproblematik. Denn die Entwickler von Themes, Plugins und Pagebuildern arbeiten nun (hoffentlich 😉 mit Hochdruck daran, ihre Komponenten nachzuziehen, um die Kompatibilität mit Gutenberg bzw. WordPress 5.0 zu gewährleisten.
Wir Nutzer möchten nun einerseits Updates (für Plugins, Themes etc.) einspielen, um den Sicherheitsstandard zu halten. Andererseits wissen wir, dass sich diese Updates nun gezielt auf die Version 5.0 fokussieren. Es ist daher ratsam, die Berichte der einzelnen Entwickler über die Details ihrer Updates zu verfolgen und im Einzelfall abzuwägen, ob das jeweilige Update sinnvoll bzw. ratsam ist oder besser auch ausgesetzt werden sollte.
Unter diesem Aspekt kommt mir wiederholt meine Gewohnheit, Funktionen möglichst mit Bordmitteln umzusetzen, Plugins sparsam einzusetzen und nicht jedes Wald-und-Wiesen-Plugin zu integrieren, sehr entgegen und erspart mir (und meinen Kunden) so manchen Ärger. Denn je mehr Plugins im Einsatz sind, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass Probleme auftreten bei der Umstellung auf 5.0.
Weiterhin zahlt sich auch eine weitere Gewohnheit aus: Ich nutze zwar auch kostenlose Plugins. Jedoch wäge ich dies stets sorgfältig ab. Ist der Entwickler „am Ball“, d.h. werden Updates regelmäßig zur Verfügung gestellt? Wie lauten die Bewertungen der Nutzer? Wie ist der Entwickler erreichbar, gibt es Support oder eine gut funktionierende Community? Im Zweifelsfall greife ich lieber zu einem kostenpflichtigen Plugin und kann dann in der Regel auch erwarten, dass die Entwickler zuverlässig arbeiten und funktionierende Updates zeitnah zur Verfügung stellen.
Wie auch immer – es bleibt spannend. In einigen Wochen oder Monaten dürfte das Release dann Geschichte sein und die nächste Herausforderung steht vor der Tür…